Berichte
Informationen zu diesem Bericht:
  • Quelle: eigener Bericht
  • Autor: Niklas Kunst
  • Datum: 15.07.2013

Auf dem Weg nach oben

Steil aufzusteigen in die Elite des Spitzensports ihres Landes, das ist wohl der Traum von zahllosen Sportlern auf der ganzen Welt. Doch innerhalb weniger Jahre den Sprung an die Spitze zu schaffen bleibt nur den wenigsten vorbehalten – die meisten müssen "die Treppe benutzen".

Auf dem besten Weg einer der wenigen Privilegierten zu sein ist Malte Rohden. Der noch 17-jährige Ahlener Schwimmer gab zusammen mit Jonas Leifeld, Niklas Ehlert, Nils Schewe und Niklas Klingenberg sein Stelldichein bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin. Für ihn und Klingenberg war es die überhaupt erste Teilnahme an Deutschen Meisterschaften.

Rohden, erst 2009 zum Schwimmen gekommen, hat eine einzigartige Entwicklung hinter sich. Der vielseitige Mittelstreckler, der bis vor zwei Jahren nicht einmal den Sprung zu Bezirksmeisterschaften geschafft hatte, etablierte sich erstmalig im Mai bei den NRW-Meisterschaften in der Spitze seines Jahrgangs. Dabei war er unter anderem über 200m Brust 15 Sekunden schneller als noch ein Jahr zuvor. Rohden, dessen großes Ziel es war, sich erstmalig für Deutsche Meisterschaften zu qualifizieren, sprengte alle Grenzen und schaffte gleich fünf Mal die Qualifikation für die DM.

In Berlin angekommen waren besagte 200m Brust Rohdens erster Start. Rohden schwamm über diese Strecke, die er erst ein Jahr zuvor das erste Mal in seinem Leben absolviert hatte, in 2:25,80 Min. noch einmal fünf Sekunden schneller als zwei Wochen zuvor in Köln. Er platzierte sich damit auf Platz 7 und qualifizierte sich für das Finale der besten Zehn seines Jahrgangs - die Zeit bedeutete für ihn zudem seinen ersten OWL-Rekord. Noch im März hatte er mit 2:47,25 Min. auf Platz 55 der deutschen Bestenliste gestanden. Im Finale bestätigte er das Ergebnis und platzierte sich auf Rang 8. In den darauf folgenden Tagen stand für Rohden ein Mammutprogramm an, das er sehr souverän abwickelte. Für ihn standen am Ende über 50m, 100m und 200m Brust sowie 200m Rücken und Lagen fünf Platzierungen unter den Top 15 Deutschlands, fünf persönliche Bestzeiten und fünf Vereinsrekorde zur Buche.

Ebenfalls in Topform waren seine vier Teamkameraden. Vorneweg Jonas Leifeld. Der 16-Jährige, für den bis zum vergangenen Jahr noch Platz 27 die beste Platzierung auf nationaler Ebene war, preschte in diesem Jahr in die Spitze seines Jahrgangs vor. Leifeld, vierfacher NRW-Meister im letzten Jahr, schwamm über 50m Schmetterling in 0:25,92 Min. auf Platz Zehn und war damit mehr als eine Sekunde schneller als noch ein Jahr zuvor. Damit erreichte er als erster Schwimmer in der Geschichte der ASG ein Finale bei Deutschen Meisterschaften. Auch er bestätigte dort seine Zeit und wurde Neunter seines Jahrgangs in Deutschland, und genau wie Rohden unterbot Leifeld damit den OWL-Rekord über diese Strecke. Zusätzlich platzierte sich Leifeld mit zwei weiteren Bestzeiten über 100m Schmetterling (Vereinsrekord) und 50m Freistil auf Platz 19 und 18.

Seinen Einstand bei Deutschen Meisterschaften hatte Niklas Klingenberg. Der im Februar nach Ahlen gewechselte Heessener qualifizierte sich mit einer Vorleistung von 2:19,98 Min. für die DM, konnte die Zeit im nahen Vorfeld aber nicht mehr ganz bestätigen. In Berlin allerdings passte alles, und so pulverisierte Klingenberg in einem couragierten Rennen seine Bestzeit um mehr als fünf Sekunden und schlug in 2:14,63 Min. als 16. an – zehn Sekunden schneller als im Vorjahr und Vereinsrekord.

Nils Schewe und Niklas Ehlert hatten im Mai schon durch starkeLeistungen auf sich aufmerksam gemacht. Ehlert, dieses Jahr erstmalig bei NRW-Meisterschaften auf dem Podium, hatte im Vorjahr noch mit einem 22. Platz für die beste Platzierung eines ASG-Schwimmers bei Deutschen Meisterschaften gesorgt. In diesem Jahr zeigte auch Ehlert sein Potenzial und so wurde er über 100m Rücken in Vereinsrekordzeit von 1:01,65 Min. Elfter und verpasste das Finale nur um neun Hundertstelsekunden. Über 200m Rücken steigerte er sich enorm, war satte elf Sekunden schneller als im Jahr zuvor und schlug in 2:13,87 Min. mit Vereinsrekord als 14. an - nur vier Zehntelsekunden langsamer als der OWL-Rekord seiner Altersklasse. Auch Schewe zeigte sich von seiner besten Seite. Er unterbot seine grade erst vier Wochen alte Bestzeit um ganze sieben Zehntelsekunden (1:12,42 Min.) und erreichte als 25. die beste Platzierung seiner Karriere auf Deutschen Meisterschaften.

Der Weg, den die Verantwortlichen der Ahlener SG in den vergangenen Jahren eingeschlagen haben, scheint der richtige zu sein, dann nach nunmehr drei mehr als erfolgreichen Höhepunkten im Mai und Juni mit erneuten immensen Steigerungen ist die ASG so stark wie niemals zuvor.

Zusätzlich zu diesem Bericht sind Bilder in der Rubrik Fotos vorhanden.

[Zurück]