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Informationen zu diesem Bericht:
  • Quelle: Ahlener Tageblatt vom 27. April
  • Autor: Marion Blum
  • Datum: 27.04.2002

Überrascht von der "ad-hoc-Schließung

Von der Entscheidung, die Schwimmhalle am Bürgermeister-Corneli-Ring ab 1. Mai zu schließen, wurde selbst der Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke, Berni Recker, überrascht.

Diese von Claus Loboda unmittelbar nach der Aufsichtsratssitzung am Mittwoch beschlossene "ad-hoc Schließung" müsse man jedoch akzeptieren, so Recker. Schließlich trage der Stadtwerke-Chef die Verantwortung für die Sicherheit der Badegäste.

Knackpunkt ist die aus dem Jahr 1987 stammende Überdachung. Ob die Furcht vor Sicherheitsmängeln begründet ist, soll jetzt das Gutachten einer Spezialfirma klären. Die nicht erfolgte Information der von der Hallenschließung betroffenen Vereine sei zwischenzeitlich von ihm eingefordert worden, so Recker, und soll Ende nächster Woche nachgeholt werden.

"Die ehemals straff gespannte Abdeckfolie weist Durchhänger auf", so Loboda auf Anfrage unserer Zeitung. Und wenn die ins Becken stürzen würde, gäbe es wohl keine Rettung für die Schwimmer. "Niemand kann mir die Verantwortung abnehmen, die ich für die Sicherheit der Badegäste trage", begründete Loboda seinen Beschluss, die Halle mit Beginn der Freibad-Saison zu schließen. Niemand wisse, ob die Überdachung 20 oder 30 Jahre halte. Über das Ergebnis des Gutachtens soll der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 8. Juli unterrichtet werden.

Die anstehende Schließung sei "nicht so tragisch", so Loboda, da Schulen und andere Schwimmer ab dem 1. Mai sowieso das Freibad nutzen würden. Einzig die Vereine sind betroffen. Schon im Vorjahr, so Loboda, habe er seinen Bedenken dem Aufsichtsrat mitgeteilt und vorgeschlagen, die Folie durch eine Holz-Aluminiumkonstruktion zu ersetzen. Die Kosten würden sich auf rund 250 000 Euro belaufen.

Im Aufsichtsrat habe Einigkeit geherrscht, dass auch bei Investitionen in die Bäder die gesamte Haushaltsituation der Stadt berücksichtigt werden müsse, so Bürgermeister Benedikt Ruhmöller. Er betonte jedoch, dass zunächst geprüft werde, ob die befürchteten Sicherheitsmängel tatsächlich vorhanden seien.

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